Totenkopfschwärmer: Seltener Besuch beim Bienenstock

Ein Totenkopfschwärmer, ein seltener, riesiger Wanderfalter aus dem Süden, hat unseren Bienenstock besucht. Wie das wohl ausgegangen ist?

Wenn man am Land lebt, kommt schon mal der ein oder andere Besucher ins Haus. Ein fremder Hund, der plötzlich im Hof steht. Eine Eidechse, die sich unter der Küchenbank versteckt. Ein Vögelchen, das durch’s offene Fenster fliegt und alle in Aufruhr versetzt. Die taube Katze, die auf unserer Terrasse genüsslich Kater Moritz‘ Futter verspeist. Von den zahlreichen Mücken, Nachtschwärmern, Fliegen und dergleichen, die des Nachts Partys um jede leuchtende Glühbirne feiern, wollen wir erst gar nicht sprechen.

Wie sich nun herausgestellt hat, geht’s unseren Bienen nicht anders. Die sind allerdings, was das Abhalten ungebetener Gäste angeht, wesentlich effektiver als wir. Brutaler, könnte man sagen. Der riesige Totenkopfschwärmer, der versucht hat, in einen unserer Bienenstöcke einzudringen, dürfte seinen versuchten Hausfriedensbruch jedenfalls schnell bereut haben.

Totenkopfschwärmer

Totenkopfschwärmer? Lebt dieses Riesenvieh nicht eigentlich viel weiter südlich? Dürften nun alle fragen, die insektentechnisch versiert sind. Ja, eigentlich schon. Der überdimensionierte Schmetterling ist – eigentlich – in Afrika beheimatet. Und im äußersten Süden Europas. Manchmal, ganz selten, verirrt er sich im Sommer auf seinen Wanderungen aber auch in unsere Gefilde. Und er liebt es, Honig zu schlecken. Dass unser Bienenstock keine geeignete Reiseunterkunft ist, konnte er nicht wissen. Dass er mit einer Flügelspannweite von über 10 Zentimeter nicht durch die kleinen Ein- und Ausflugslöcher unseres Bienenstocks passt, auch nicht. Und dass sich die Bienchen nicht von der Totenkopf-Zeichnung auf seinem Körper abschrecken lassen, damit hat er schon gar nicht gerechnet.

Normalerweise vermag es der Totenkopfschwärmer, Bienen durch Pfeifgeräusche und Duftstoffe zu beruhigen, sodass er sich in Ruhe am Honig laben kann. Unseren Bienen dürften allerdings nicht zur gastfreundlichen Sorte gehören. Denn die haben sich furchtlos auf den Totenkopfschwärmer gestürzt und gemeinsam versucht, ihn von den Einfluglöchern wegzubringen. Und haben es tatsächlich geschafft.

Bienen verteidigen Stock gegen Totenkopfschwärmer

Übrigens: Die Raupen von Totenkopfschwärmern sind nahezu zigarrengroß. Und ziemlich sehenswert. Sie leben gerne in Kartoffelfeldern oder bei Tomatenpflanzen. Wir werden nach ihnen Ausschau halten.

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