Wir verwandeln den Wirtschaftsraum heute wieder in eine Seifensiederei. Denn: Wir wollen Soleseife selber machen! Die ist dank ihres hohen Salzgehalts vor allem für all jene geeignet, deren Haut von Trockenheit, Schuppenflechte oder Neurodermitis geplagt ist; sie ist aber auch bei unreiner Haut als Gesichtsseife einsetzbar. Hier ist die Anleitung!
Treue LeserInnen unserer Seifen-Beiträge wissen schon, was jetzt kommt: Unser obligatorischer Sicherheitshinweis 😉 Zur Seifenherstellung benötigt ihr unbedingt die passende Ausstattung, beim Herumwerken mit Natronlauge müsst ihr auf jeden Fall Schutzausrüstung tragen. Alle Sicherheitsregeln, die passenden Materialien und viele Infos, was es sonst bei der Seifenherstellung zu beachten gilt, findet ihr in unserem Beitrag Seife selber machen: Grundausstattung und Basisrezept. Wir empfehlen dringend, diesen vorab durchzulesen.
Soleseife selber machen: Die Zutaten
Mit den folgenden Zutaten könnt ihr etwa 30 kleine Seifenstücke herstellen. Ganz wichtig: Die Mengenangaben müssen ganz genau eingehalten werden, damit die Seife die richtige Konsistenz erhält. Wollt ihr eine größere oder kleinere Menge Soleseife selber machen, oder eine Zutat austauschen (etwa ein anderes Öl verwenden), könnt ihr mit Hilfe eines Online-Seifen-Rechners ganz einfach neue Mengenangaben ermitteln.
Für die Soleseife braucht ihr:
- 262,5 g destilliertes Wasser
- 52,5 g Salz
- 102 g Natronlauge (NaOH)
- 300 g Kokosöl
- 300 g Olivenöl
- 150 g Sheabutter
- 30 g Rizinusöl
- Schutzausrüstung und passende Arbeitsmaterialien
- Optional: Ätherisches Öl für den Duft, Seifenfarbe
Anleitung: Soleseife selber machen in 6 Schritten
- Als Erstes rühren wir die Sole für die Lauge an: Dazu erhitzen wir das destillierte Wasser und lösen das Salz darin auf.
- In der Lauge wird nun unter Einhaltung der Sicherheitsvorgaben das NaOH aufgelöst. Füllt dazu das Salzwasser in ein hitzebeständiges Plastikgefäß und lasst die Natronlauge einrieseln. Gleich mit einem Plastikkochlöffel umrühren – und unbedingt darauf achten, die Dämpfe nicht einzuatmen (gut lüften oder ins Freie gehen).
- Die festen Zutaten – Kokosöl und Sheabutter – lassen wir schonend bei niedriger Temperatur im Wasserbad schmelzen und fügen dann die flüssigen Öle hinzu.
- Nun messen wir bei Lauge und Ölen die Temperatur: Wenn beide etwa 40 Grad haben, mischen wir sie zusammen – und rühren solange mit dem Stabmixer, bis eine schleimige Konsistenz entsteht. Wer mag, kann nun ein paar Tropfen Duftöl oder Seifenfarbe hinzufügen. Wir verwenden heute Sanddornduft und rote Farbe.
- Nun wird der Seifenschleim in Förmchen gegossen. Wir verwenden einzelne Silikonformen – denn die Soleseife ist recht spröde und kann nicht gut geschnitten werden, sobald sie ausgehärtet ist.
- Die gefüllten Silikonformen auf ein Brett stellen, gut mit einem Handtuch zudecken und mindestens 24 Stunden abgedeckt ruhen lassen. Bevor sie verwendet werden kann, muss die selbstgemachte Soleseife noch ca. 40 Tage reifen. Fertig!
Anwendung und Wirkung der Soleseife
Die Soleseife kann zum Reinigen von Körper und Gesicht verwendet werden, denn sie ist dank ihres hohen Salzgehaltes ganz besonders hautfreundlich: Sie wirkt antiseptisch, ist gut für die Durchblutung und reguliert die Feuchtigkeit der Haut. Die einfettende Wirkung sorgt dafür, dass die Haut nicht austrocknet. Besonders empfindlichen Hauttypen empfehlen wir, die Seife an empfindlichen Körperstellen nicht direkt über die Haut zu reiben, sondern sie zuerst in den Händen aufzuschäumen.
Noch mehr Naturkosmetik zum Selbermachen!
Wenn ihr auf der Suche nach einer besonders pflegenden Seife seid, können wir euch unsere Ringelblumenseife sehr ans Herz legen: Die sorgt selbst bei häufigem Händewaschen und Desinfizieren für gepflegte Pfötchen.
Noch weicher werden geplagte Hände mit Hilfe unserer selbstgemachten Handcreme.
Gleiches gilt auch für unsere Rosen-Badepralinen (die nur aus 3 Zutaten bestehen!).
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Extra-Tipp für alle, die nicht so viel Zeit mit dem Sieden von Seife verbringen möchten: Versucht es doch mal mit Glyzerinseife!
Hallo! Das Rezept gefällt mir total gut, ich verstehe aber nicht, wie ihr auf die NaOH-Menge kommt, das wäre ja eine Überfettung von 15%? Ist das Absicht? Wird die Seife dann nicht extrem weich und „fettig“? Liebe Grüße, Andrea
Hallo Andrea, vielen Dank für deinen Kommentar! Ja, die Überfettung ist bei diesem Rezept tatsächlich Absicht. Die Seife wird dadurch nicht wirklich weicher, hat aber eine besonders pflegende Wirkung – auch für richtig trockene Haut 🙂
Viele liebe Grüße
die Torftrottel