Vor drei Monaten ist eine kleine Shropshire-Schaf-Herde bei uns eingezogen. Zur Schafhaltung im Sommer braucht es nicht viel mehr als ausreichend eingezäunten Weideplatz und einen Schafunterstand. Wie wir uns auf unsere Schafe vorbereitet haben, lest ihr hier.
Ausbruchsicher: Der Zaun.
An Auslauf- und Weidefläche mangelt es unserer Schafherde, bestehend aus Gretl und den Schafböcken 2, 3 und 4, nicht. Hinter unserem Haus stehen den Schafen 5.000 Quadratmeter Auslauffläche zur Verfügung. Diese mussten, bevor die vier Schafe bei uns eingezogen sind, ausbruchsicher umzäunt werden. Über 100 Laufmeter Wildzaun auf steilstem Gelände: Das war eine Schufterei. Wichtig beim Schafzaun: Er muss engmaschig genug sein, damit die Schafe nicht aus-, aber auch keine Raubtiere einbrechen können. Gleichzeitig sollte er verletzungssicher sein. Wir haben uns für die Wildzaun-Maschendraht-Variante entschieden, viele Schafhalter schwören auch auf Elektrozäune.
Schafhaltung im Sommer: Der Unterstand.
Unsere Schafe nutzen ihren Unterstand vor allem nachts, bei starker Sonne und bei Regenwetter. Ungefähr zwei Wochen, bevor wir zu Schafbesitzern wurden, haben wir ihn selbst gebaut. Er besteht fast ausschließlich aus Restmaterialien – wahrscheinlich könnte man ihn auch Recycling-Unterstand nennen. Bretter, Pfosten, Eternitplatten, Bodeneinschlaghülsen und Nägel: Das sind die 5 wesentlichen Zutaten für den DIY-Schafunterstand. Wie sich daraus der Unterstand zusammensetzen lässt, seht ihr in dieser Skizze. Im Prinzip werden die vier Pfosten mit den Einschlaghülsen aufgestellt, danach zwei Seiten mit Brettern vernagelt; die Eternitplatten werden zum Dach. Wichtig ist, dass alle Schafe genug Platz zum Liegen haben. Als Einrichtung dienen eine Wassertränke und jede Menge Stroh – einen Salzleckstein haben wir auch auf den Brettern montiert.
Schaf-Futter: Frisches Gras und Wasser.
Unsere Schafherde hat die wichtige Aufgabe, 5.000 Quadratmeter Wiese am Hang hinter unserem Haus zu mähen. Dort finden die vier Shropshire-Schafe alles, was ihr Herz begehrt. Und das ist im Sommer vor allem frisches, nährstoffreiches Gras. Damit die Schafe die gesamte Weidefläche regelmäßig abgrasen, haben wir anfangs mit einem mobilen Elektrozaun immer wieder einen anderen Teil der Weide abgegrenzt. Bis uns bewusst geworden ist, dass dieser Zaun die Schafe überhaupt nicht beeindruckt: Die Kraft der Entladung war zu schwach, um durch die dicke Wolle zu dringen. Schnell hat sich aber herausgestellt, dass die Schafe ihre gesamte Abgras-Fläche trotzdem gut abdecken und von sich aus immer wieder neue Stellen suchen – daher haben wir auf die Anschaffung eines stärkeren Elektrozauns verzichtet. Neben all dem frischen Gras bekommen unsere Schafe regelmäßig etwas Hafer als Leckerbissen und natürlich frisches Wasser.
Ihr seht: Die Schafhaltung im Sommer ist relativ simpel. Falls ihr Fragen habt – etwa zum Bau eines eigenen Schafunterstands – schreibt sie uns gern in die Kommentare. Und wenn ihr mehr über Shropshire-Schafe oder unseren ersten, etwas chaotischen Tag als Schafbesitzer erfahren wollt, könnt ihr das hier nachlesen: Unsere Shropshire Schafe: Der erste Tag.