Es ist ein Wintertag, und er ist frostfrei – wenn man meinen schlauen Gartenbüchern Glauben schenkt, dann ist das der perfekte Zeitpunkt für einen Obstbaumschnitt. Wir werden heute also Obstbäume schneiden. Und haben drei Tipps zur Schnitttechnik für euch. Und sehen uns genau an, welche Äste eigentlich entfernt werden können.
Winterzeit ist für Obstbäume Ruhezeit (da sind sie uns gar nicht so unähnlich). Diese werden wir heute unterbrechen, um den Winterschnitt vorzunehmen – denn Obstbäume schneidet man am besten an nicht allzu kalten Wintertagen (zwischen Jänner und März). Das hat mehrere Gründe:
- Im Winter ist das Zurückschneiden für den Baum weniger belastend.
- Dank dem Schnitt können die Triebe besser wachsen. So gibt’s dann auch mehr Früchte.
- Schneiden unterstützt generell die Gesundheit des Baums. Denn als erstes entfernen wir all jene Zweige, die abgestorben sind oder kränkeln.
Und damit sind wir auch schon mitten im Geschehen. Denn das Entfernen von kranken Zweigen ist ein guter Anfang. Gerade für all jene, die das Obstbäume schneiden ein bisschen Überwindung kostet. Wenn ihr euch noch an ein paar Tipps haltet, kann eigentlich nicht viel schiefgehen. Folgende funktionieren bei uns richtig gut.
Obstbäume schneiden: 3 Tipps zur Schnitttechnik
- Schnappt euch gutes Werkzeug. Kleiner Zwicker (für dünne Äste), großer Zwicker (für mittlere Äste) und Säge (für dicke Äste) sollten richtig scharf sein, damit der Baum möglichst unverletzt bleibt. Sauber schadet auch nicht. Außerdem brauchen wir eine Leiter. Die sollte stabil sein, damit auch wir möglichst unverletzt bleiben.
- Apropos Verletzungen: Damit die Schnittstellen am Baum schnell heilen und keine Fäulnis entsteht, schneiden wir ganz nah am Stamm oder einer Astgabelung. Und achten darauf, die Rinde nicht zu verletzen.
- Den Schnitt führen wir schräg durch, damit Wasser abfließen kann. Wir achten auch darauf, das Entstehen von Gabelungen zu vermeiden, in denen sich Wasser ansammeln kann.
Obstbaumschnitt: 5 Arten von Ästen, die entfernt werden können
- Zunächst einmal – wie schon erwähnt – alle Äste, die krank, komplett abgestorben oder recht beschädigt sind.
- Außerdem geht es jenen Ästen an den Kragen, die sich überkreuzen. Oder sich so nah beieinander befinden, dass sie sich gegenseitig beim Wachsen im Weg stehen.
- Entfernen können wir außerdem „Wasserschosser“. So heißen Triebe, die ganz schnell und aufrecht wachsen.
- Äste, die schon mehrere Jahre lang Früchte getragen haben, können mit einem Schnitt in den Ruhestand geschickt werden.
- Und zum Schluss werden wir auch jene Äste entfernen, die weit nach unten hängen und zu schwach sind, um Früchte zu tragen.
Wir bemühen uns, mit unseren Bäumen recht sachte umzugehen; einen Schritt nach dem anderen zu machen; und nicht zu viele Hauptzweige auf einmal zu entfernen. Wenn man ein bisschen auf die Baumform achtet – oben schmal, unten breiter, und halbwegs symmetrische Hauptäste – dann können Sonnenlicht und Luft alle Zweige gut erreichen, und der Baum wird gut versorgt.
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