Es ist April, es ist halbwegs warm, und ich möchte endlich das erste Hochbeet bepflanzen. Mangold pflanzen im April ist durchaus möglich, ist das großblättrige Gemüse doch relativ kälteunempfindlich, sogar winterhart. Daher wird es heuer zum Gemüsebeet-Pionier. Wie man Mangold setzt, pflegt und erntet, lest ihr im heutigen Beitrag!
Das Bepflanzen eines Hochbeetes beginnt normalerweise damit, dass man Unmengen an frischer Erde mit der Scheibtruhe zwischen Kompost und Beet hin- und herführt. Zumindest war das bei uns so, bevor wir einen Traktor hatten. Dank diesem erspare ich mir die schweißtreibende Arbeit. Mein Mann liefert die Erde auf vier großen Rädern an – stilecht, hier, im Nirgendwo. Die frische Komposterde wird ins Beet geschaufelt, und dann kommen die ersten Pflanzen ins Beet. Kleine Mangoldpflänzchen, vor vielen Wochen selbst gesät, nun schon deutlich erkennbar – nicht nur an den farbenfroh-rosa Stielen. Wie das mit der Mangold-Samen-Saat funktioniert, könnt ihr hier nachlesen; das kann man zwischen Ende Februar und Juli erledigen. Vorteile: Vorgezogener Mangold wächst schneller und erhält draußen seltener Besuch von Schnecken.
Mangold pflanzen: So geht’s!
Das Schöne am Mangold ist, dass er sich für den Anbau in fast jedem Garten eignet – er ist absolut nicht anspruchsvoll, gelingt so gut wie immer. Ab April (und bis einschließlich September) kann man ihn direkt ins Beet säen, und nach 10 Wochen ist das schnell wachsende Blattgemüse dann schon bereit, geerntet zu werden. Vorausgesetzt, er hat keine Blütenstände ausgebildet. Das macht ein Mangoldpflänzchen manchmal gern, wenn es als Samen im Frühjahr direkt ins Beet gesät wird. Daher bietet es sich an, winterharte Sorten im Spätherbst zu säen. Achtung: Nicht jede Mangold-Sorte kann den Winter über draußen bleiben!
Nichts desto trotz kommen heute die Pflanzen ins Beet. Mit Sicherheitsabstand. Nicht, weil wir befürchten, dass sie sich gegenseitig anniesen – sondern weil Mangold ziemlich schnell ziemlich groß wird. Da braucht er schon 40 bis 50 Zentimeter Abstand zu seinen Nachbarn, um nicht in Bedrängnis zu geraten. Ansonsten will Mangold, wie so viele, gern an einem sonnigen oder halbschattigen Platz dem Tageslicht frönen. Das mit dem Boden nimmt er eher locker, wenn denn der Boden auch locker ist. Und gleichmäßig feucht. Das Pflänzchen setze ich so tief ins Erdreich, wie es auch im Anzucht-Topf war.
Mangold ernten
Der große Mangold-Kollege, den ihr am Bild seht, hat übrigens den ganzen Winter im Hochbeet verbracht. Gemeinsam mit den jungen Nachkömmlingen werden wir ihn schon bald ernten können. Dafür schneidet man ihn knapp über der Erde ab (Stielmangold wächst dann allerdings – anders als Blattmangold – nicht mehr nach) oder holt sich Blätter und Stiele je nach Bedarf von außen nach innen. Das kann man etwa 10 Wochen nach dem Anbau bis in den Herbst hinein tun. Und ist auch unsere Empfehlung, denn Mangold ist nicht einfach zu lagern. Ein bis zwei Tage kann man ihn abgedeckt im Kühlschrank aufbewahren, dann sollte man ihn spätestens essen. Auch Einfrieren ist eine Möglichkeit. Schmeckt dann aber nicht mehr ganz so gut.
Übrigens könnt ihr im April nicht nur Mangold pflanzen, sondern zum Beispiel auch Kopfsalat ins Beet setzen. Auch das mache ich heute. Die Radieschen in der Klopapier-Rolle kommen auch nach draußen – sollte das verwunderlich klingen, könnt ihr hier nachlesen, was es mit der Klopapier-Aussaat auf sich hat. Außerdem hole ich meine Artischocke aus dem Winterschlaf, decke sie also ab, in der Hoffnung, dass es nicht zu früh dafür ist. Das erste Hochbeet ist frühlingsfit, und ich widme mich nun dem Bewundern des Löwenzahns: Der blüht zur Zeit wie narrisch.
Wenn ihr mehr Ideen zum Bepflanzen eurer Beete braucht, hätten wir in unserer Kategorie Garten und Hof einiges anzubieten. Wie wäre es mit diesen Beiträgen?
Petersilie setzen für Anfänger: 5 Tipps, damit’s gelingt