Bienenwachstücher wecken das Umweltbewusstsein in der Familie, helfen Plastik zu vermeiden und bringen dazu noch jede Menge Farbe in die Küche. Sie sind vielseitig einsetzbar und besonders langlebig: Als Alternative zu Alu- und Frischhaltefolie kann man mit Bienenwachstüchern allerlei Lebensmittel verpacken, sie eignen sich sogar zum plastikfreien Einfrieren. Außerdem sind sie immer wieder verwendbar. Bienenwachstücher selber machen dauert nicht länger als 30 Minuten und könnte einfacher nicht sein: Wir haben heute die Anleitung für euch und freuen uns, dass dieser Beitrag auch wieder in der aktuellen Ausgabe von familiii zu finden ist!
Bienenwachstücher gibt es mittlerweile in vielen Geschäften als Alternative zu herkömmlicher Plastikfolie zu kaufen. Sie selbst zu machen bringt aber zahlreiche Vorteile mit sich: Man kann Größe, Form und Farbe selbst bestimmen, je nachdem, was man damit einpacken möchte. So könnte man ein eigenes Tuch für Brot, ein anderes für Gemüse und ein drittes zum Abdecken von Schüsseln oder anderen Gefäßen machen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Kinder können beim Herstellen toll mithelfen: Stoffe auswählen und zurechtschneiden, Bienenwachs zerkleinern und verstreichen macht genau so viel Spaß, wie das spätere Auspacken des Jausenbrots aus einem kunterbunten Tuch. Bienenwachstücher sind sehr langlebig: Mit Wasser (und notfalls ein bisschen sanftem Spülmittel) kann man Flecken und Gerüche leicht abwaschen, und sollte sich das Wachs mit der Zeit etwas abnutzen, kann das Tuch ganz einfach neu beschichtet werden.
Material für ein Bienenwachstuch (ca. 30 x 30 cm)
- Stoffreste (Baumwolle oder Leinen, keine Kunstfaser)
- 30 Gramm Bienenwachs
- Stoffschere
- Trick-Marker
- (Näh)-Lineal
- Backblech
- Backpinsel
- Eventuell ein paar Stoffklammern
Bienenwachstücher selber machen: So geht’s!
1. Den Stoff mit der Rückseite nach oben ausbreiten, mit dem Nählineal Maß nehmen und die Ränder mit dem Trick-Marker einzeichnen. Dieser Stoff-Stift löscht sich nach ca. 12 Stunden von selbst – die Linie wird unsichtbar.
2. Nun den Stoff auf die gewünschte Größe zurechtschneiden. Dazu kann man eine normale Stoff-Schere verwenden, eine Zickzack-Schere sorgt für verspieltere Ränder.
3. Als nächstes wird das Bienenwachs zerkleinert. Größere Wachsbrocken kann man mit der Küchenreibe raspeln, Mittelwände (Platten aus Bienenwachs) einfach in kleinere Stücke brechen. Alternativ kann man Bienenwachs auch gleich in Pastillenform erstehen (zum Beispiel im Imkerei-Fachhandel).
4. Der zugeschnittene Stoff wird auf ein Backblech gelegt und gleichmäßig mit dem zerkleinerten Bienenwachs bestreut.
5. Nun kommt das Bienenwachstuch ins Backrohr und wird dort bei maximal 80 Grad so lange erwärmt, bis das Wachs geschmolzen ist. Das dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Die Farbe des Stoffs wird durch das Wachs etwas gelblicher.
6. Sobald sich das Wachs verflüssigt hat, nehmen wir das Tuch aus dem Rohr. Jetzt verstreichen wir das Wachs mit dem Backpinsel auf dem Tuch und achten darauf, dass es bis zu den Rändern gleichmäßig bedeckt ist. Dieser Schritt muss relativ rasch durchgeführt werden, denn das Wachs härtet schnell wieder aus.
7. Zum Schluss kommt das Tuch zum Trocknen auf den Wäscheständer, wird dort eventuell mit Stoffklammern befestigt. Nach etwa zehn Minuten ist das Bienenwachstuch einsatzbereit.
Bienenwachstücher selber machen: 5 Extra-Tipps
- Als Stoffreste eignen sich auch alte Tisch- oder Leintücher.
- Zum Beschichten des Tuchs könnt ihr auch Wachsreste von Bienenwachskerzen verwenden.
- Verwendet man pflanzliches Wachs, ist das Wachstuch obendrein vegan.
- Da sich das Tuch genau an die Form von Lebensmitteln oder Schüsseln anpassen lässt, ist keine zusätzliche Befestigung nötig.
- Wer weichere Tücher bevorzugt, kann vor dem Wachs ein paar Tropfen Öl (z.B. Kokos- oder Sonnenblumenöl) auf den ausgeschnittenen Stoff träufeln.
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