Ende August, nach der letzten Honigernte, bereiten wir unsere Bienen auf den Winter vor. Die sollen ja schließlich auch dann nicht hungern müssen, wenn draußen nichts mehr blüht. Und da wir ihnen noch dazu den Honig gestohlen haben, bekommen sie von uns Ersatz. Bienen füttern vor dem Winter: Wie viel Futter ein Bienenvolk braucht, was am Winter-Speiseplan unserer Bienen steht und wie das Bienenfutter zubereitet und serviert wird, lest ihr im heutigen Beitrag.
Normalerweise würden sich die Bienen im Winter von dem Honig ernähren, den sie im Laufe der Blüten-Hochsaison produziert haben. Nur: In unserem Fall befindet sich dieser Honig nicht mehr in den Bienenstöcken, sondern in Honiggläsern, und beim Öffnen derselben tun sich Bienen bekanntlich schwer. Da aber jedes Bienenvolk über den Winter hinweg 20 Kilogramm Futter braucht, müssen wir ihnen Ersatz anbieten. Den bekommen sie in Form von Zuckerwasser.
Bienen füttern mit Zuckerwasser: Mischung, Menge, Aufteilung
Und damit sind wir bei ein paar einfachen imkerischen Rechenaufgaben angelangt:
Dass jedes Bienenvolk über den Winter ungefähr 20 Kilo Futter benötigt, haben wir ja schon erwähnt. Da jedes unserer Völker noch etwa 5 Kilo Futtervorrat hat, benötigt jedes Volk noch 15 Kilo Zuckerwasser, um über den Winter zu kommen. Diese 15 Kilo bekommen die Bienchen aber nicht auf einmal, sondern in drei Etappen á 5 Kilo. Die ersten beiden Fütterungen haben wir schon Ende Juli und Mitte August erledigt. Fehlen also noch die letzten 5 Kilo pro Bienenvolk. Das sind bei derzeit 6 Bienenvölkern 30 Kilo Futter. Und die mischen wir jetzt nach folgendem Rezept:
Zucker und Wasser werden immer im Verhältnis 3:2 angerührt. Also:
1kg Zucker + 0,7l Wasser = 1,3l Lösung = 1,2kg Futter
Daraus ergeben sich dann für unsere 6 Völker folgende Mengen:
25kg Zucker + 17,5l Wasser = 30kg Futter
Nachdem wir das Zuckerwasser angerührt und die Futterschalen hergerichtet haben, setzen wir letztere auf und füllen das Zuckerwasser ein – und innerhalb kürzester Zeit riechen die Bienen das Futter und lassen sich nicht lange bitten, zur Futterschale zu kommen.
Vier Tipps zur Bienenfütterung
- Als Alternative zum Zuckerwasser könnte man den Bienen auch so viel Blütenhonig als Wintervorrat lassen, wie sie benötigen.
- Achtung: Waldhonig eignet sich nicht als Winter-Futter – denn davon können die Bienen Verdauungsprobleme (Ruhr) bekommen.
- Die beste Tageszeit zur Fütterung ist der Abend. Dann ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass fremde Bienen das Futter riechen und sich bedienen möchten (Räuberei).
- Und zuletzt: Gleichzeitig füttern und die Varroabehandlung machen, ist keine gute Idee. Unter der Behandlung gegen die Varroa-Milbe leidet nämlich die Futterqualität. Wir werden die Varroabehandlung Mitte September machen und dann natürlich davon berichten.
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