Was haltet ihr eigentlich von duftendem, warmem Apfelstrudel, mit Nüssen, Zimt und Nelken, und einem leichten Hauch von Rum? Viel? Ich auch. Besonders, wenn’s draußen so kalt ist. Hier ist das Rezept für den Apfelstrudel nach Südtiroler Art.
Sonntagvormittag, ich trinke meinen zweiten Kaffee und blättere in meiner Kleingärtner-Zeitung. Draußen ist es eisig, windig, kalt – kurz: irgendwie trostlos. Auf dem Sofa schlafen Mann und Hund, der Kater hat sich am Dachboden verkrochen, sogar die Hühner haben sich heute Morgen nur widerwillig nach draußen bewegt. Ich bin schon fast am Ende der Kleingärtner-Zeitung, überlege, ob ich Mann oder Hund von der Couch schiebe, um mich selber hinlegen zu können, da stoße ich auf ein Rezept: Apfelstrudel nach Südtiroler Art. Das klingt gut. Nicht nur gut, sondern hervorragend. Bestens geeignet, um etwas Wärme und Gemütlichkeit in einen trostlosen Wintertag zu bringen. Das kann jeder von Zeit zu Zeit brauchen. Also möchte ich euch das Rezept nicht vorenthalten.
Zutaten für einen Apfelstrudel nach Südtiroler Art
Für den Teig benötigt ihr:
- 250 g glattes Mehl
- 120 g Butter
- 100 g Zucker
- 1 Eigelb
- 1 Packung. Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 50 ml Milch
Für die Fülle braucht ihr:
- 900 g Äpfel
- 30 g Zucker
- 30 g Pinienkerne
- 40 g Semmelbrösel
- 30 g geriebene Nüsse (da ich keine Pinienkerne habe, verwende ich 60 g Nüsse)
- Zimt
- Nelkenpulver
- Saft und Schale einer halben Zitrone
- Etwas Rum
- 1 verquirltes Ei zum Bestreichen
Und so geht’s:
Ich schneide die Butter in kleine Stücke und verknete dann alle Teig-Zutaten zu – richtig – einem Teig. Das muss recht schnell gehen. Dann wickle ich den Teig in Klarsichtfolie und lasse ihn eine Stunde im Kühlschrank rasten.
Währenddessen geht es an die Fülle: Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden (oder, wie ich, mit dem Gurkenhobel klein hobeln), dann mit allen restlichen Zutaten gut vermischen.
Nach einer Stunde hole ich den Teig wieder aus dem Kühlschrank und rolle ihn zu einem Rechteck (ca. 3 Zentimeter dick) aus. In der Mitte verteile ich die Fülle, dann schlage ich die Enden des Teiges ein und klappe die Teighälften übereinander. Mit einer Gabel drücke ich die Ränder leicht an und steche dann mehrmals in den Strudel hinein. Dann bestreiche ich ihn mit dem verquirlten Ei und backe ihn im vorgeheizten Backrohr bei 190 Grad etwa 40 Minuten lang.
Nun, so steht es in der Anleitung geschrieben. Ich wollte natürlich wiedermal alles viel zu schnell fertig haben, und so ist mir der Teig auf der Arbeitsfläche beim Ausrollen picken geblieben. Das habe ich natürlich erst bemerkt, als die Fülle schon drauf war und ich die Hälften übereinander klappen wollte. Ein Klassiker. Bei mir zumindest. Nutzt ja nichts – ich habe den Teig trotzdem auf’s Backbleck gehievt und gebacken. Nun sieht der Strudel zwar nicht sehr professionell aus (aber darum geht’s ja auch nicht, oder?), riecht aber herrlich und schmeckt noch besser. Und mit ein bisschen Staubzucker lassen sich ja bekanntlich kleine (und größere) optische Mängel leicht kaschieren. Zumindest bei Mehlspeisen.
Jedenfalls war der anfangs so trostlose Wintersonntag dann doch noch sehr gemütlich. Der Apfelstrudel nach Südtiroler Art hat dazu bestimmt einen großen Teil beigetragen 🙂
Habt ihr Lust auf mehr köstliche Mehlspeisen?
In unserer Kategorie (Ein)gekocht findet ihr ganz viele davon. Zum Beispiel diese Rezepte:
Nussstrudel aus Erdäpfelteig: Ein Winterrezept
Gebackene Apfelspalten: Rezept für Apfelküchlein
Und schon wieder ist Schluss mit den Neujahrsvorsätzen :-). Danke für dieses tolle Rezept. Der Strudel wird mir das nächste (oder spätestens das übernächste Wochenende) versüßen. Aber da ist dann eh schon Mitte Jänner und das Jahr 2020 fast um.
Ich hab gerade den Newsletter gelesen und freue mich schon auf die angekündigten Beiträge.
Alles Liebe
Erich
Lieber Erich, wir hoffen, der Strudel hat dir geschmeckt! Wenn man mit den Neujahrsvorsätzen bis Mitte Jänner durchhält, hat man eh schon gewonnen, finden wir 🙂