Im Torftrottel-Garten, gleich neben dem Teich, wachsen die liebsten Früchte der ganzen Familie: Die Andenbeeren, auch Kapstachelbeeren oder Physalis genannt. Heute lest ihr hier, wie sie angebaut und geerntet werden – und warum wir sie so lieben. Und zum Abschluss überziehen wir die Andenbeeren mit Schokolade.
Wer Andenbeeren setzen möchte, sollte das schon früh im Jahr machen. Denn so ein subtropischer Andenbeeren-Strauch lässt sich in unseren mitteleuropäischen Breitengraden viel Zeit, bis er die ersten Früchte trägt: Ungefähr vier Monate. Bis die dann noch reif werden, vergeht wieder einige Zeit. Wer die Andenbeeren also im Spätsommer ernten möchte, sollte sie schon zeitig im Frühjahr pflanzen.
Andenbeeren setzen: 3 Optionen
- Samen kaufen (relativ teuer) und dann so verfahren, wie in Punkt 2 beschrieben.
- Andenbeeren aus dem Supermarkt kaufen, aufschneiden, die Samen rausholen und trocknen lassen. Sie dann in einen kleinen Topf pflanzen, selbigen auf’s Fensterbrett stellen und warten, bis die Keimlinge einige Blätter haben. Dann übersiedelt jeder Keimling in einen eigenen Topf, freut sich, wenn er regelmäßig gegossen wird und kann – wenn kein Frost mehr zu erwarten ist – ins Freie gestellt werden.
- Die wohl einfachste und schnellste Variante: Beim Pflanzenhändler des Vertrauens kleine Physalis-Pflänzchen kaufen und an einem sonnigen, windstillen Ort einsetzen. So habe ich das gemacht. Ihr wisst ja, wie es um meine Geduld bestellt ist.
Das erste meiner Physalis-Pflänzchen habe ich in einen großen Topf gesetzt: Gleich neben dem Teich im Freien. Das andere Pflänzchen hat einen schönen Platz im Glashaus bekommen. In beiden Fällen habe ich Erde aus dem Kompost verwendet – die Andenbeeren sind aber recht anspruchslos, was Böden angeht. Wenn man mehrere Pflanzen nebeneinander setzt, sollte zwischen ihnen zumindest ein Meter Platz sein. Denn sie werden ziemlich groß, wie man auch bei unseren sieht.
Ansonsten gibt es nicht viel über Anbau und Pflege der Andenbeeren zu sagen. Außer vielleicht, dass sie bei Trockenheit gegossen werden müssen. Und dass sie, als Freunde des südamerikanischen Subtropen-Klimas, keinen Frost mögen.
Reife Andenbeeren: Orange, tropisch, vitaminreich
Beide meiner Andenbeeren-Sträucher sind so schnell gewachsen, dass man ihnen fast dabei zusehen konnte. Vor allem der im Glashaus füllt seine großzügige Ecke schon gut aus. Mehr Früchte trägt allerdings jener, der im Freien steht. Und ein paar davon sind schon reif. Das erkennt man daran, dass die Blätter, die sich schützend um die Frucht legen, braun gefärbt sind und sich ein bisschen anfühlen, wie bröselndes Papier. Die reife Beere ist nicht mehr grün oder gelb, sondern von einem satten Orange. Jetzt hat sie auch ihren typischen süß-säuerlichen Geschmack, der ein bisschen an tropische Früchte wie Ananas oder Maracuja erinnert. Das beste: Sie liefert uns jede Menge Vitamin A und C, Eisen und Phosphor. Und die Enkeltöchter lieben es, die Beeren auszupacken und zu naschen.
Andenbeeren mit Schokolade: Ein süßer Snack für Zwischendurch
Wir haben wirklich lange überlegt, was wir nun aus unserer kleinen Andenbeeren-Ernte machen. Und dann haben wir sie einfach in Schokolade getunkt. Die harmoniert ganz großartig mit den relativ sauren Beeren und verwandelt sie ruck-zuck in eine (relativ) gesunde Nascherei.
Zutaten:
Kuvertüre (wir haben die Vollmilch-Variante gewählt, schmeckt aber sicher auch mit dunkler oder weißer Schokolade)
Butter
Andenbeeren
Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und etwas geschmolzene Butter unterrühren. Die Blätter der Andenbeeren öffnen und Richtung Stiel nach oben biegen. Die Früchte dann in die Schokolade tunken. Wer es dekorativ mag, kann die mit Schokolade überzogenen Früchte dann noch in bunte Streusel tauchen.
Was soll ich sagen: Ich bin den Kindern ja durchaus dankbar, dass sie mich noch kurz Zeit gelassen haben, die Andenbeeren mit Schokolade zu fotografieren. Denn noch bevor die Kuvertüre ausgekühlt ist, waren sie schon verputzt. Ich schwöre, das hat nicht länger als zehn Sekunden gedauert. Das überraschende Fazit der erstgeborenen Enkeltochter: „Das war sehr gut. Aber ohne Schokolade schmecken sie noch besser.“ Hm. Vielleicht kann ich ja das nächste Mal auch eine kosten.
Ein Andenbeeren-Strauch schenkt uns im Jahr bis zu 300 Beeren – wie schmecken sie euch am besten? Schreibt’s uns gern in die Kommentare!
Ihr seid auf der Suche nach Rezepten zum Verarbeiten eurer spätsommerlichen Ernte oder habt Lust auf mehr Süßes? Schaut mal in unsere Kategorie Eingekocht.