Selbstgemachtes Ketchup: Paradeiser einkochen

Heuer habe ich so viele Paradeiser geerntet, wie noch nie in meiner Gärtnerinnen-Laufbahn. Die Anzahl an Paradeisern, die ich selber einfach so essen kann, ist begrenzt. Die Anzahl an Paradeisern, die ich an Freunde und Familie verschenken kann, auch. Ebenso die Zeitspanne, innerhalb derer die roten Früchte frisch und schmackhaft bleiben. Was tun? Richtig: Verarbeiten. Und zwar zum Lieblingsessen (wenn man das so nennen kann) der Enkelkinder: Ketchup. Selbstgemachtes Ketchup: So geht’s!

Zum Paradeiser-Einkochen ziehe ich auch heute wieder mein neues Lieblingsbuch zu Rate: Rosemarie Zehetgrubers Praxishandbuch Natürlich Konservieren, aus dem ich ja kürzlich auch schon ganz erfolgreich das Rezept für den Rote-Rüben-Salatgetestet habe. Da mein Mann allerdings beim Anblick von Koriander schleunigst das Weite sucht, ersetze ich selbigen durch frisches Basilikum aus unserem Kräuterbeet.

Außerdem benötigt ihr für selbstgemachtes Ketchup nach Zehetgrubers Rezept für vier Einmachgläser á 250 ml folgende Zutaten:

1 kg Paradeiser
1 Apfel
300 g Zwiebel
3 Knoblauchzehen
Olivenöl
3 EL brauner Zucker
60 ml Apfelessig
Je 1 MSp Koriander (oder Basilikum), Piment und Muskatnuss
1 Lorbeerblatt
Etwas Rosmarin
Salz und Pfeffer

Selbstgemachtes Ketchup: Die Zubereitung

Nur, dass sich niemand beim Betrachten der Fotos wundert: Ich habe solche Unmengen an Paradeisern, dass ich gleich die doppelte bis dreifache Menge einkoche. Es sieht also alles ein bisschen mehr aus 😉

Ich wasche und schäle die Paradeiser, schneide sie dann in Stücke. Das Gleiche passiert mit dem entkernten Apfel, den Zwiebeln und den Knoblauchzehen. Zwiebel und Knoblauch röste ich im Olivenöl an, dann lasse ich sie mit Zucker ein bisschen karamellisieren und lösche alles mit dem Apfelessig ab.

Nun gesellen sich alle anderen Zutaten in den Topf, den ich schnell wechseln muss, weil der Platz für ein Kilo Paradeiser doch etwas knapp bemessen war. Jedenfalls lasse ich alles eine Viertelstunde lang im größeren Topf köcheln, fische dann das Lorbeerblatt heraus und püriere die Masse. Dann lasse ich sie nochmal kurz köcheln, bis sie die richtige Ketchup-Konsistenz hat.

Ketchup macht Kopfstand

Und schon ist mein selbstgemachtes Ketchup bereit zum Abfüllen – Flaschen und Trichter stehen schon bereit. Ein nochmaliger Blick ins Einkoch-Buch verrät mir, dass ich die befüllten Flaschen auf den Kopf stellen soll. Falls jemand von euch weiß, wozu das gut sein soll, verratet es mir bitte in den Kommentaren – denn bis jetzt habe ich nur herausgefunden, dass dann alles am Deckel und oberen Flaschenrand klebt und dabei nicht sehr ansehnlich ist. Eigentlich weigere ich mich ja deswegen meistens, die Flaschen und Einmachgläser zum Kopfstand zu zwingen. Das Ketchup darf heute trotzdem für fünf Minuten kopfüber stehen, irgendeinen Grund wird es wohl haben.

Der Geschmackstest

Mein Fazit nach einer ersten Verkostung: Obwohl ich weniger Zucker genommen habe, als angegeben, schmeckt das Ketchup ziemlich süß – die Enkelkinder werden ihre Freude haben. Ich persönlich würde beim nächsten Mal noch weniger Zucker verwenden. Ansonsten schmeckt mein selbstgemachtes Ketchup herrlich nach Paradeisern. Und dass die Konsistenz eine etwas andere ist, als bei gekauftem Ketchup, stört überhaupt nicht.

Ich versinke hier immer noch in Paradeiser-Bergen – freut euch also kommende Woche auf ein paar ganz schnelle, einfache Rezepte zum Verwerten derselben!

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4 comments Add yours
  1. Hallo ????

    jetzt musste ich mir das Rezept für den selbstgemachten Ketchup
    doch mal anschauen. Klingt gut… und scheint gar nicht so schwer zu sein.
    Das mit dem „auf den Kopf stellen“ ist, glaube ich dafür, dass die Luft
    irgendwie….ach ich weiß auch nicht ????
    Wie auch immer – mein Kompliment für diesen schönen Blog!!

    LG
    Jürgen

  2. Hallo Doris,
    der Kopfstand der Einkochgläser stammt aus einer Zeit, als noch nicht so hygienisch sauber gearbeitet wurde und so der obere Teil der Gläser mit dem kochend heißen Inhalt desinfiziert wurde. Heute ist das nicht mehr zwingend nötig. Ich mache es trotzdem.
    Liebe Grüße und danke für diese tolle Seite mit den vielen interessanten Beiträgen! Edith Feytl

    1. Liebe Edith, vielen Dank für deinen Kommentar – jetzt kenne ich endlich den Grund und kann die Gläser und Flaschen in Zukunft aufrecht stehen lassen 🙂 Es freut uns sehr, dass dir unsere Seite gefällt!

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