Rote Rüben säen kann man schon Ende März – vorausgesetzt, man zieht sie im Warmen auf. Das gelingt meiner Erfahrung nach immer recht gut. Heute lest ihr, wie ihr rote Rüben setzt, pflegt und erntet – und wir haben dazu noch das Rezept für einen köstlichen Rote-Rüben-Salat aus dem Backrohr für euch, quasi als Vorgeschmack auf die Ernte.
Zwischen Ausgangsbeschränkungen und Homeoffice habe ich viel Zeit für den Garten. Und anstatt Hamsterkäufe zu machen, nutze ich diese Zeit, um möglichst viel selbst anzubauen. Kürbis, Gurke, Andenbeere, Mangold, Paradeiser, Petersilie, Kohlrabi und verschiedene Blumen für unsere Bienenwiese sprießen in ihren Aussaat-Töpfchen schon fröhlich vor sich hin. Heute setze ich grüne Paprika, Salat und rote Rüben. Und letztere bekommen heute einen eigenen Beitrag gewidmet. Nicht nur, weil sie zu meinen liebsten Gemüsesorten zählen; sondern auch, weil sie im Garten eine Überraschung für mich bereit gehalten haben, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Rote Rüben säen: So gelingt die Aufzucht
Rote Rüben säen kann man bei wärmerem Wetter schon im April im Freien – bis spätestens Juli sollten sie auf ihrem Platz im Beet angekommen sein. Aber auch zur Aufzucht im Topf eignen sich die farbenfrohen Knollen bestens. Das kann man schon im März machen. Und zwar folgendermaßen:
Ich verwende kleine Ansaattöpfe, die sich später – wenn die Pflänzchen ins Beet kommen – in der Erde auflösen. Diese befülle ich mit Ansaat-Erde; und in jedes Töpchen kommt ein Rote-Rüben-Samen, den ich mit den Fingern leicht in die Erde drücke. Zum Eingießen verwende ich eine Gießkanne mit feiner Brause, damit die Samen nicht aus den Gefäßen geschwemmt werden. Und dann stelle ich die angesäten Rüben ins Haus – denn bei etwa 20 Grad gedeihen sie am besten.
Ab ins Beet: Mit Kälteschutz und Abstand
Bis die Keimlinge sich aus der Erde emporarbeiten, dauert es etwa zwei Wochen. Dann sollten sie an einen etwas kühleren Platz gestellt werden, um sie langsam auf das Leben im Freien vorzubereiten. Und etwa Mitte April sind sie dann bereit, ins (Hoch)Beet gesetzt zu werden. Allerdings sollte man sie dann nachts noch abdecken, etwa mit Vlies: Denn bei Temperaturen unter sieben Grad treten rote Rüben in Kältestreik und könnten sich weigern, große Knollen zu bilden.
Außerdem bevorzugen die Rüben einen gewissen Abstand zueinander, um sich später in aller Ruhe entfalten zu können: Zwischen Saatreihen sollten etwa 25 Zentimeter liegen, zwischen Samen oder kleinen Pflanzen sieben Zentimeter. Aus einem Samen können übrigens bis zu drei Pflanzen entstehen – und die brauchen Platz.
Am liebsten haben rote Rüben einen Platz in der Sonne, aber auch im Halbschatten gedeihen sie gut.
Rote Rüben: Pflege und Ernte
Und wenn die roten Rüben mal im Beet sind? Ich lasse sie meist einfach ruhig vor sich hin wachsen und bin damit gut gefahren – das mag auch an unserer hervorragenden Komposterde liegen. Regelmäßiges Gießen ist sehr wichtig. Denn nur so werden die Knollen saftig und zart. Und auch ein recht lockerer Erdboden schadet nicht, um die Rüben zum Wachsen zu motivieren.
Wer die roten Rüben sofort frisch verarbeiten und essen möchte, sollte sie dann ernten, wenn sie etwas größer als ein Tischtennisball sind; zum Lagern oder Einkochen kann man sie so lange im Beet lassen, bis der erste Frost kurz bevorsteht und die Blätter beginnen, sich zu verfärben.
Die Rüben-Überraschung
Oder man macht es wie ich, vergisst die roten Rüben im Beet und findet sie dann im nächsten Frühjahr wieder: Wie durch ein Wunder richtig knackig, überhaupt nicht verholzt oder verfault. Liegt wahrscheinlich am milden Winter, ist trotzdem kaum zu glauben und führt dazu, dass es heute Abend noch Rote-Rüben-Salat geben wird: Nämlich nach diesem Rezept. Ein gesundes Mahl. Denn angeblich wird die rote Rübe gern von Spitzensportlern gegessen, weil sie so voller Nährstoffe ist: Eisen, Folsäure, Kalium und Vitamin B sind in der Knolle zur Genüge vorhanden. Sie spendet Energie, fördert den Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem – kann also auch unsereins nicht schaden 🙂
Nun, wenn ich mir so ansehe, was ich in den letzten Tagen alles angebaut habe, dann – so scheint mir – muss ich in den kommenden Wochen einige neue Beete anlegen. Das macht nichts, die Zeit dafür habe ich ja nun. Und wenn ihr es mir gleichtun und mit der Aussaat von Pflanzen beginnen wollt, dann findet ihr hier eine ganz einfache (auch kindgerechte) Anleitung: Pflanzen aufziehen mit Kindern – So gelingt es. Dazu passend haben wir ein paar Ideen für ganz einfache selbstgemachte Pflanzenschilder.
In unserer Kategorie „Gärtnern“ findet ihr allerlei Tipps zum Setzen von Gemüse; zum Beispiel diese Beiträge:
Andenbeeren: Saat, Pflege, Ernte – und ein süßer Snack